20. Jahrhundert

20. Jhdt. Zu Beginn des Jahrhunderts sind zwischen 70 und 80 Männer im Schleeriether Steinbruch beschäftigt.

1901 Das Dorf erhält Telefonanschluss.

1907 Turmurkunde...

1907 Eine Kriegerkameradschaft wird gegründet.

1912 Inbetriebnahme der ersten eigenen Wasserleitung, sie wird von einer Quelle am "Sauren See" gespeist.

1913 Die elektrische Stromversorgung wird eingerichtet

1914 Fast alle Häuser des Dorfes verfügen über eine Hochdruckwasserleitung.

1914-1918 Am Ersten Weltkrieg nehmen 71 Schleeriether Männer teil - sieben (acht?) von ihnen kommen nicht mehr in ihre Heimat zurück.

1921 Die Kinderbewahranstalt, ein Vorläufer des heutigen Kindergartens, wird gegründet.

1925 Der Obst- und Gartenbauverein wird gegründet. Die Mitglieder erhoffen sich durch den Zusammenschluss einen besseren Absatz ihrer Obsternte.

1931 Die Mosterei wird errichtet, eine genossenschaftliche Kelterei entsteht -  der Streuobstgürtel um Schleerieth besteht aus ca. 2500 Obstbäumen.

1932 Durchführung einer ersten Flurbereinigung (?) - siehe 1938

1936 Turmurkunde...

1938 Flurbereinigungsverfahren (?) - siehe 1932

1939-1945 Von den 64 Schleeriether Soldaten dieses Weltkrieges sind nach Kriegsende 14 Männer gefallen oder in Kriegsgefangenschaft gestorben, weitere sieben werden vermisst.
Anmerkung: Im Zweiten Weltkrieg wird das Dorf unter Artilleriebeschuss genommen: Am 9. April 1945 marschieren die Amerikaner von Eckartshausen kommend auf das Dorf zu. In der Nähe des heutigen Sportplatzes stoßen sie auf Widerstand: Vom Steinbruch aus werden sie von versprengten Mitgliedern des Heimatschutzes beschossen. Drei Amerikaner werden bei diesem sinnlosen Gefecht getötet - das Dorf wird darauf hin von Panzern unter Feuer genommen. Neben einem schwer beschädigten Wohnhaus werden 22 (24?) Scheunen sowie zahlreiche Stallungen und Nebengebäude Opfer der Flammen. Unter der Bevölkerung gibt es glücklicherweise keine Toten. (Ü)

1953 Turmurkunde... und der Friedhof wird bereinigt

1962 Die Ortsverbindungsstraße Schnackenwerth-Schleerieth-Eckartshausen wird Kreisstraße. Die Dörfer werden nicht mehr mit dem Unterhalt belastet.

1963 Eine Kriegerdenkmalstätte im Friedhof wird angelegt. Die Arbeiten führt der örtliche Bildhauer Berthold Schneider durch. Die Steine stammen aus den Schleeriether Sandsteinbrüchen.

1964 Pfarrer Peter Roth aus Aschaffenburg wird neuer Seelsorger in Schleerieth

1966 Die letzten Brote werden im alten Backhäuschen gebacken, drei Jahre später wird es abgerissen.

1968 Für die alte Dorfschule ist es das letzte Schuljahr, ab sofort werden die Schleeriether, mit den Kindern aus der ganzen Umgebung, in der neuen "Balthasar-Neumann-Volksschule" am unterrichtet.

1968 Der Friedhof wird auf seine jetzige Größe erweitert.

1969 Die Schleeriether Flur wird zum zweiten Mal bereinigt - ca. 5 km Betonweg werden gebaut.

1969 Aus dem nach dem Krieg modernisierten Kindergarten werden vom Mutterhaus die Ordensschwestern zurückgerufen, ab sofort verrichten Kindergärtnerinnen die Kindererziehung.

1970 Das Leichenhaus wird für DM 36.000 erbaut und im Dezember des darauffolgenden Jahres eingeweiht.

1970 Der Gesangverein wird gegründet.

1971 Der Sportverein "SG Eschenbachtal Schleerieth-Rundelshausen-Eckartshausen" wird gegründet.

1972 Die Gebietsreform lässt auch Schleerieth nicht aus: Nach mehreren Versammlungen mit lebhaften Diskussionen kommt man zu der Einsicht, dass eine kleine Gemeinde den Verwaltungsaufgaben der heutigen Zeit nicht mehr gewachsen ist. Schleerieth wird Teil der Großgemeinde Werneck. Der bisherige Schleeriether Bürgermeister Otto Schmittfull wird Gemeinderat der Großgemeinde Werneck. Das Bild unten zeigt den Bericht dazu vom Schweinfurter Tagblatt aus dem Jahre 1972.

1973-1974 Ein Sportplatz wird angelegt und das Sportheim errichtet, fast ausschließlich in Eigenregie.

1974 In Eigenleistung wird ein neues Feuerwehrhaus neben der Kelterei gebaut, das alte stand unweit der Bushaltestelle in der Ortsmitte.

1977 Schleerieth erhält vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege eine Auszeichnung im Wettbewerb „Der grüne Friedhof“.

1979 Erstmals findet die Faschingssitzung der SG Eschenbachtal in der Turnhalle der Verbandsschule statt.

1982 Die SG Eschenbachtal legt oberhalb des Sportplatzes eine Ausweichplatz an.

1984 Die "Faschingsgemeinschaft SRE" (=Schleerieth-Rundelshausen-Eckartshausen) entsteht aus einer Abteilung der SG Eschenbachtal.

1988 Das Bürgerfest der Marktgemeinde Werneck findet in Schleerieth statt.

1990 Die Gadenanlage, bisher im Privatbesitz dreier Familien, werden dem Markt Werneck kostenlos überlassen. Weil sie in einem sehr schlechten Zustand sind, beginnt man ím April 1992 mit deren Renovierung. Die Kosten belaufen sich auf etwa 190.000 DM (80.000 DM zinsloses Darlehen des Kultusministeriums, 17.000 DM Zuschuss Bayer. Landesstiftung, Rest Eigenmittel Markt Werneck).

1990 Der OGV richtet erstmals ein Mostfest an der Kelterei aus.

1990-1991 Bei der ersten Teilnahme am Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden" erringt man auf Bezirksebene (Unterfranken) eine Gold- und auf Landesebene (Bayern) eine Silbermedaille, sowie einen Sonderpreis für „vorbildliche Leistung der Dorfgemeinschaft im sozialen Bereich“.

1991 Das Pfarrhaus und der Pfarrgarten erreichen beim Kreiswettbewerb „Haus, Hof und Garten – wir gestalten unseren Lebensraum“ den 1. Preis.

1991 Für seinen Friedhof erhält Schleerieth einen Sonderpreis beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden.

1994 Ein neuer Dorfbrunnen wird am Dorfplatz unterhalb der alten Schule errichtet.

1994 Die Gaden werden restauriert und der OGV veranstaltet erstmals die sogenannten Gadenspiele.

1997 Die Dorfplätze werden neu gestaltet und eine Reliefsäule an der Mosterei wird aufgestellt.

1997 Eine eigene Friedhofssatzung des Marktes Werneck für den Friedhof in Schleerieth wird erlassen - darin ist festgelegt, dass grundsätzlich nur noch Grabmale aus heimischem Sandstein verwendet werden dürfen.

1998 Man ersetzt das Flachdach des Leichenhauses, auf Vorschlag der Kommission des Landesentscheides zum Wettbewerb "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft", durch ein sogenanntes Zeltdach. Der Vorplatz der Aussegnungshalle wird ebenfalls erneuert.

 

Quellen:

Abk. Quelle
Ü mündlich überliefert
   

Zusammengestellt und Anmerkungen von Martin Pfister, Schleerieth) 

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